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Statistisch betrachtet: Seniorinnen und Senioren in Sachsen

Letzte Aktualisierung: 18. September 2023

Durch den demografischen Wandel in Sachsen ist der Anteil der älteren Bevölkerung in den letzten Jahren weiter gestiegen. Damit rückt die Gruppe der Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 und mehr Jahren immer stärker auch in den Fokus von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft. 
Das Statistische Landesamt stellt mit dieser Themenseite ausgewählte statistische Ergebnisse zu dieser Altersgruppe in kompakter anschaulicher Weise dar und bietet weiterführende Informationen an. Sie werden mit Vorliegen neuer Daten laufend aktualisiert.

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist 65 Jahre und älter

Die Abbildung zeigt den Lebensbaum der sächsischen Bevölkerung zum 31. Dezember 2022 nach Alter und Geschlecht. Bei den Personen im Alter von 65 und mehr Jahren ist ein deutlicher Frauenüberschuss zu sehen.

26,6 Prozent der Gesamtbevölkerung in Sachsen gehörten 2022 zur »Generation 65+«. Damit gab es mehr als eine Million (1.088.268) Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 und mehr Jahren. Frauen waren dabei mit 57,1 Prozent in der Überzahl.

Von 1990 bis 2022 hat sich die Zahl der Seniorinnen und Senioren in Sachsen um knapp 337.258 erhöht. Das entsprach einem Anstieg um 44,9 Prozent. Auch in Zukunft wird die Zahl der Seniorinnen und Senioren weiter ansteigen.

Die Liniengrafik zeigt die Entwicklung der Seniorinnen und Senioren ab 65 Jahren nach 3 Altersgruppen 1990 bis 2040. Gegenüber 1990 werden alle Seniorenaltersgruppen zahlenmäßig zunehmen.

In der 8. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung wurde für Sachsen eine Einwohnerzahl zwischen 3,73 Millionen (Variante 3) und 3,89 Millionen (Variante 1) im Jahr 2040 vorausberechnet. Damit wird die Einwohnerzahl im Vergleich zu 2022 um bis zu 358.930 Personen schrumpfen.

Das Balkendiagramm zeigt die prozentuale Veränderung der Bevölkerung insgesamt und von 3 Seniorenaltersgruppen 2040 gegenüber 2022 nach 2 Varianten der 8. RBV. Besonders stark wird die Altersgruppe ab 85 Jahren mit über 20 Prozent zunehmen.

In einem Alter von 65 und mehr Jahren werden sich dann bereits zwischen 28,5 (Variante 1) und 29,6 Prozent (Variante 3)  der Bevölkerung befinden. Bis zu 5,4 Prozent (Variante 3) der Bevölkerung werden voraussichtlich 85 Jahre und älter sein.

8. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung

Die 8. Regionalisierte Bevölkerungsvorausberechnung für den Freistaat Sachsen bis 2040 wurde in drei Varianten berechnet, welche die Grenzen für einen Korridor bilden, in dem sich die Einwohnerzahl voraussichtlich entwickeln wird.

Alle Ergebnisse der 8. Regionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung

Private Haushalte

Dieses Balkendiagramm zeigt die Verteilung der Bevölkerung in Privathaushalten 2021 nach Altersgruppen und Haushaltsgröße.

Die große Mehrheit der Bevölkerung im Seniorenalter lebte 2021 in ihren eigenen privaten Haushalten. Nur reichlich 4 Prozent der Seniorinnen und Senioren lebten in Alten- und Pflegeheimen oder anderen Gemeinschaftseinrichtungen. Im Alter ab 75 Jahre war das allerdings bei etwa 7 Prozent der Fall. Bei den ab 85-Jährigen gehörten reichlich 16 Prozent zu den Heimbewohnern. In der Mehrzahl waren dies Frauen.

Seniorinnen und Senioren bewohnten im Vergleich zur jüngeren Bevölkerung eher kleine Haushalte. Die Mehrheit der Bevölkerung ab 65 Jahren in privaten Haushalten lebte in Zweipersonenhaushalten (62 Prozent). Reichlich ein Drittel (35 Prozent) führte einen Single-Haushalt. Nur sehr wenige (3 Prozent) wohnten in Haushalten mit drei und mehr Personen, zumeist mit Familienangehörigen in sogenannten Mehrgenerationenhaushalten.

Dieses Liniendiagramm zeigt den Anteil alleinlebender Männer und Frauen 2021 nach Altersgruppen.

Die höhere Lebenserwartung von Frauen führt u.a. dazu, dass Seniorinnen häufiger in Einpersonenhaushalten lebten als Senioren. So steigt insbesondere bei den Frauen der Anteil der Alleinlebenden mit zunehmendem Alter an. Waren es 2021 bei den 65- bis unter 75-jährigen Frauen etwa ein Drittel (33 Prozent), betraf es von den ab 85-Jährigen reichlich drei Viertel (78 Prozent).

Seit 2000 hat sich das Geschlechterverhältnis bei den Alleinlebenden im Alter von 65 und mehr Jahren deutlich verschoben. Während damals noch in 85 Prozent der Einpersonenhaushalte Frauen lebten, betrug der Anteil bis 2021 etwa 74 Prozent. Im Gegenzug erhöhte sich der Anteil der Männer von 15 Prozent auf 26 Prozent.

Erwerbstätigkeit

Dieses Säulendiagramm zeigt die Erwerbstätigenquote der 65- bis unter 70-Jährigen 2000, 2005 und 2010 bis 2021 nach Geschlecht.

Rund 13 Prozent der Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 bis unter 70 Jahren gingen 2021 einer Erwerbstätigkeit nach.

Im Jahr 2000 waren es etwa 3 Prozent und 2010 rund 6 Prozent. Demgegenüber hat sich die Erwerbstätigenquote in dieser Altersgruppe auch nach dem Wirksamwerden verschiedener gesetzlicher Regelungen zum Renteneintritt deutlich erhöht. Männer wiesen gegenüber den Frauen eine höhere Erwerbstätigenquote auf. Beteiligten sich 2021 bei ihnen etwa 16 von Hundert am Erwerbsleben, waren es bei den Frauen 10. Die Vergleichbarkeit der Ergebnisse für 2020 und 2021 mit den Vorjahren ist allerdings eingeschränkt, da hier längerfristige Entwicklungen und die Auswirkungen der Corona-Pandemie mit umfassenden methodischen Änderungen zusammentreffen.

Erwerbstätige im Alter von 65 bis unter 70 Jahren arbeiteten öfter in Teilzeit als Jüngere. Waren von ihnen 2021 etwa 66 Prozent in Teilzeit tätig, traf das bei den Jüngeren nur für ein Viertel (25 Prozent) zu.

Renteneintrittsalter, Lebensunterhalt und Vermögen

Dieses Balkendiagramm zeigt die Rentenzugänge von Rente wegen Alters nach SGB VI 2000, 2010 und 2020 bis 2022 nach Zahlungen mit und ohne Rentenabschläge sowie Gebietsständen.

Das durchschnittliche Alter bei Eintritt in die Altersrente ist von 2000 bis 2022 bei Männern von 61,1 auf 64,1 Jahre und bei Frauen von 60,5 auf 63,9 Jahre gestiegen. Einen Rentenabschlag nahmen 36 Prozent der Rentenbezieher dabei in Kauf.

Auch die durchschnittliche Lebenserwartung der 65-Jährigen hat sich erhöht und stieg laut der entsprechenden Sterbetafeln (2000/2002 und 2020/2022) für Männer um 1,4 auf 82,1 Jahre und für Frauen um 1,8 auf 86,1 Jahre.

Für den Großteil (97 Prozent) der Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 und mehr Jahren waren 2021 Renten und Pensionen die wesentlichsten Quellen für den überwiegenden Lebensunterhalt. Für etwa 2 Prozent bildete allerdings die eigene Erwerbstätigkeit die wichtigste Quelle für das Bestreiten des Lebensunterhalts. Zum Lebensunterhalt tragen aber auch noch andere Einkommensquellen bei.

Besonders für Seniorinnen hat die Witwenrente eine beachtliche Bedeutung.

Laut Deutscher Rentenversicherung bezogen mehr als jede dritte Seniorin (38 Prozent) aber nur 12 Prozent der Senioren 2022 solch eine Rente.

Dieses Balkendiagramm zeigt ausgewählte Geldvermögensbestände von Seniorenhaushalten und privaten Haushalten insgesamt 2018.

Bei den Vermögensanlagen setzen die meisten Seniorenhaushalte (Haupteinkommensperson ist 65 Jahre und älter) auf traditionelle Sparbücher. Mehr als jeder zweite von ihnen (53 Prozent) legte 2018 Geld in Form von Sparguthaben an. 

45 Prozent der Haushalte konnten auf Tagesgeldguthaben zurückgreifen. Auf Bausparguthaben (39 Prozent) oder Lebensversicherungen u. Ä. (34 Prozent) zur finanziellen Vorsorge vertraute mehr als jeder dritte Seniorenhaushalt. In Wertpapiere, überwiegend Investmentfonds, investierte knapp jeder dritte Seniorenhaushalt (30 Prozent). 

Das durchschnittliche Bruttogeldvermögen der Seniorenhaushalte (mit Angaben zur Höhe der jeweiligen Art des Bruttovermögens) lag 2018 insgesamt bei 50.000 Euro. Je nach genutzten Anlageformen unterscheiden sich die durchschnittlichen Guthaben deutlich.

Wohnfläche und Ausstattung von Seniorenhaushalten

Dieses Balkendiagramm zeigt den Ausstattungsgrad von Seniorenhaushalten mit sechs ausgewählten Gebrauchsgütern in Sachsen 2008, 2013 und 2018.

Seniorenhaushalte wohnten 2018 überwiegend zur Miete, reichlich ein Drittel (34 Prozent) lebte in Wohneigentum. 

Durchschnittlich stand ihnen eine Wohnfläche von 76,7 m² je Haushalt zur Verfügung. Seniorinnen und Senioren in Wohneigentum verfügten mit 102,7 m² über deutlich mehr Wohnfläche als jene in Mietwohnungen (63,0 m²). Wird die Haushaltsgröße betrachtet, standen Seniorinnen und Senioren in Einpersonenhaushalten im Durchschnitt 63,5 m² Wohnfläche und in Zweipersonenhaushalten 86,9 m² zur Verfügung. 

Drei Viertel der Seniorenhaushalte verfügten über PC- und Internetanschluss, reichlich ein Drittel (35 Prozent) nutzte sogar einen mobilen Internetanschluss. Mit mindestens einem Smartphone war fast die Hälfte (46 Prozent) der Seniorenhaushalte ausgestattet. 41 Prozent besaßen neu gekaufte Pkws, deutlich mehr als im Durchschnitt aller Haushalte (32 Prozent). Navigationsgeräte waren in 44 Prozent der Seniorenhaushalte vorhanden.

Gesundheit

Etwas mehr als die Hälfte (50,2 Prozent) der 827.182 sächsischen Patientinnen und Patienten, die im Jahr 2021 in deutschen Krankenhäusern stationär behandelt wurden (Mehrfachzählungen möglich; einschließlich Stunden- und Sterbefälle), befanden sich im Alter von 65 und mehr Jahren. Davon waren 50,7 Prozent Frauen.

Gemessen an der Einwohnerzahl waren Männer im Alter ab 65 Jahren häufiger im Krankenhaus als Frauen. 442 bzw. 341 Krankenhausbehandlungen je 1.000 Männer bzw. Frauen im Alter von 65 und mehr Jahren wurden 2021 registriert.

Die durchschnittliche Verweildauer je Krankenhausaufenthalt betrug bei den über 65-Jährigen 8,1 Tage und war damit höher als in allen anderen Altersgruppen.

Wegen Krankheiten des Kreislaufsystems wurden 22 Prozent der Senioren und Seniorinnen in Krankenhäusern behandelt. Für weitere 12 Prozent war ein stationärer Aufenthalt aufgrund bösartiger Neubildungen notwendig.

Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Viruspneumonie, Vorhofflimmern und ‑flattern, Hirninfarkt sowie Fraktur des Femurs (Oberschenkelknochen) waren 2021 bei den sächsischen Patientinnen und Patienten ab 65 Jahren die fünf häufigsten Behandlungsanlässe.

Diese beiden Kreisdiagramme zeigen die Anzahl verschiedener durchgeführter Operationen 2021 an vollstationären Patientinnen und Patienten im Alter ab 65 Jahren mit Wohnort in Sachsen in Krankenhäusern nach Geschlecht.

Fast jede zweite (49 Prozent) von allen an sächsischen Patientinnen und Patienten vollstationär durchgeführten Operationen 2021 erfolgte an Patientinnen und Patienten der Altersgruppe ab 65 Jahren. Insgesamt waren das 321.837 Operationen. Davon wurden 162.914 bei Männern und 158.923 bei Frauen durchgeführt. Mehr als ein Viertel der Eingriffe waren »Operationen an den Bewegungsorganen« (90.949). Am häufigsten erfolgten diese zur Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk (9.306) und zur offenen Reposition einer Mehrfragment-Fraktur im Gelenkbereich eines langen Röhrenknochens (6.695). Etwa ein Fünftel aller Operationen erfolgten am »Verdauungstrakt« (67.667), häufig an Darm und Galle. Hinsichtlich der durch Operationen betroffenen Bereiche gab es deutliche Unterschiede zwischen den Seniorinnen und Senioren, wie die Abbildung zeigt.

Verunglückte bei Straßenverkehrsunfällen

17 Prozent (2.330 Personen) der bei Straßenverkehrsunfällen verunglückten Personen im Jahr 2021 waren Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 und mehr Jahren.

Gegenüber dem Vorjahr mit 2.409 verunglückten Personen dieser Altersgruppe war das ein Rückgang um drei Prozent.

16,5 Prozent (2.704 Personen) der bei Straßenverkehrsunfällen verunglückten Personen im Jahr 2022 waren Seniorinnen und Senioren im Alter von 65 und mehr Jahren.

Gegenüber dem Vorjahr mit 2.330 verunglückten Personen dieser Altersgruppe war das ein Anstieg um 16 Prozent.

Bei den Verunglückten im Seniorenalter waren 2022 etwas weniger Frauen (1.304) als Männer (1.400) betroffen. Mit 68 Prozent verletzte sich die Mehrheit der Seniorinnen und Senioren nur leicht. Zu tödlichen Verletzungen bei Straßenverkehrsunfällen kam es bei 50 Personen. Das waren rund zwei Prozent der verunglückten Seniorinnen und Senioren aber 42 Prozent aller bei Verkehrsunfällen auf sächsischen Straßen getöteten Personen.

Die Mehrzahl der tödlich Verunglückten der über 65-Jährigen waren Männer. Zwei Frauen und 21 Männer erlitten tödliche Verletzungen beim Fahren oder Mitfahren im Pkw. Auch als Fahrrad- oder Pedelecfahrer zogen Männer sich häufiger tödliche Verletzungen (8 im Vorjahr 9) zu als Frauen 3 (wie im Vorjahr). 7 Senioren verunfallten als Fußgänger tödlich, von den Seniorinnen waren es 6.

Verunglückte im Seniorenalter bei Straßenverkehrsunfällen 2022 nach ausgewählten Arten der Verkehrsbeteiligung und Verletzungsschwere 
Verletzungs-
schwere
Fahrer/‑in und Mitfahrer/‑in in Pkw Fahrer/‑in und  Mitfahrer/‑in auf Krafträdern mit amtl. Kennz.1)

Fahrradfahrer/
‑in
2)

Fußgänger/-in3)

Getötete 23 0 11 13
Schwerverletzte 376 30 242 108
Leichtverletzte 937 23 535 203
Insgesamt 1.336 53 788 324

      
1) Einschließlich drei- und schweren vierrädrigen Kraftfahrzeugen.
2) Einschließlich Pedelecs.
3) Einschließlich Fußgänger/-in mit Sport- oder Spielgeräten.
Datenquelle: Straßenverkehrsunfallstatistik

Pflegebedürftigkeit

Dieses Säulendiagramm zeigt die Höhe der Pflegequoten der Senioren in Sachsen im Dezember 2021 nach Geschlecht und Altersgruppen.

2021 waren 82 Prozent aller Pflegebedürftigen 65 Jahre und älter. 1999 lag deren Anteil rund 1 Prozentpunkt niedriger. Reichlich zwei Drittel (67 Prozent) der 255.881 Pflegebedürftigen im Seniorenalter waren Frauen.

Der Anteil der in Pflegeeinrichtungen dauerhaft vollstationär Betreuten insgesamt hat in den letzten Jahren abgenommen. Dennoch waren im Seniorenalter ab 65 Jahren knapp 18 Prozent der Pflegebedürftigen dauerhaft in einer stationären Pflegeeinrichtung untergebracht. In der Altersgruppe der ab 85-jährigen Pflegebedürftigen wurden 23 Prozent dauerhaft vollstationär gepflegt, 25 Prozent der weiblichen und 17 Prozent der männlichen Pflegebedürftigen. Der Frauenanteil der Pflegebedürftigen dieser Altersgruppe lag bei 74 Prozent und betrug bei der vollstationären Dauerpflege sogar 81 Prozent.

Statistikerläuterungen

Erläuterungen zu den jeweiligen Erhebungen finden Sie unter

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