Gesundheitsversorgung
Letzte Aktualisierung: 08.05.2024
Beschäftigte im Gesundheitswesen
Ende 2022 waren rund 287 800 Beschäftigte1) im sächsischen Gesundheitswesen tätig. Dies entsprach rund 46.200 Beschäftigten bzw. 19 Prozent mehr als noch vor zehn Jahren. Während im Jahr 2012 auf 1.000 Einwohnerinnen/Einwohner des Landes rechnerisch 60 Beschäftigte entfielen, waren es 2022 mit 70 Beschäftigten je 1.000 Einwohnerinnen/Einwohner deutlich mehr Beschäftigte, die für die Gesundheit der Bevölkerung sorgten.
Größter Arbeitgeber im sächsischen Gesundheitswesen waren am Jahresende 2022 die ambulanten Einrichtungen mit einem Anteil von 43 Prozent aller Beschäftigten. Hierzu gehören Arzt- und Zahnarztpraxen, Praxen sonstiger medizinischer Berufe, Apotheken und der Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Erzeugnissen sowie die ambulante Pflege. In dieser Einrichtungsart versorgten etwa 30 Beschäftigte 1.000 Einwohnerinnen/Einwohner.
Die stationären und teilstationären Einrichtungen, zu denen Krankenhäuser, Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen sowie die stationäre und teilstationäre Pflege zählen, folgten mit einem Anteil von 37 Prozent. Hier entfielen rechnerisch 26 Beschäftigte auf 1.000 Einwohnerinnen/Einwohner.
Vier von fünf Beschäftigten im sächsischen Gesundheitswesen waren Ende 2022 Frauen (77 Prozent). Am höchsten war der Frauenanteil mit etwas mehr als 85 Prozent in der ambulanten Pflege. Einen hohen Frauenanteil verzeichneten auch der Gesundheitsschutz (85 Prozent), die Zahnarztpraxen und die Praxen sonstiger medizinischer Berufe (jeweils 84 Prozent). Bei den Rettungsdiensten hingegen betrug der Anteil des weiblichen Personals nur etwa 31 Prozent.
Weitergehende Veröffentlichungen sowie Ergebnisse für alle 16 Bundesländer: GPR in Sachsen und Statistikportal
Ärzteversorgung
Ärztinnen und Ärzte
In Sachsen waren Ende 2022 insgesamt 19.251 Ärztinnen und Ärzte tätig. Ärztinnen waren mit 54 Prozent etwas in der Überzahl. Seit 1991 ist die Anzahl der Ärztinnen und Ärzte um über 7.127 (um die Hälfte) stetig angestiegen. Damit kamen auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner 471 Ärztinnen und Ärzte. 1991 waren es noch 259. Unterschiede bei der Versorgung zeigen sich allerdings durch regionale Konzentrationen von Spezialärztinnen und -ärzten. Die hohe Arztdichte z. B. in Leipzig und Dresden resultiert in hohem Maße aus überdurchschnittlich vielen im spezialisierten stationären Bereich (Fach- und Universitätskliniken) beschäftigten Ärztinnen und Ärzten, die Patientinnen und Patienten aus ganz Sachsen und darüber hinaus versorgen. Bei den Hausärztinnen und Hausärzten ist das Bild recht inhomogen. Im Landkreis Leipzig hatte eine Hausärztin und ein Hausarzt mit durchschnittlich 1.784 die wenigsten Einwohnerinnen und Einwohner zu versorgen. Die meisten Einwohnerinnen und Einwohner auf eine Hausärztin bzw. einen Hausarzt kamen in der Kreisfreien Stadt Chemnitz (2.762) und im Erzgebirgskreis (2.674). Als problematisch bei der Versorgung mit Hausärztinnen und Hausärzten ist zu erwähnen, dass mehr als ein Drittel von ihnen schon über 60 Jahre alt sind. Das weist auf dringenden Bedarf an Nachwuchs in diesem Bereich hin.
Zahnärztinnen und Zahnärzte
In Sachsen waren Ende 2022 insgesamt 3.760 Zahnärztinnen und Zahnärzte tätig, darunter 3.506 in Niederlassung. 60 Prozent der Zahnärztinnen und Zahnärzte waren Frauen. Jede Zahnärztin und jeder Zahnarzt in Niederlassung versorgte im Durchschnitt 1.165 Einwohnerinnen und Einwohner. 1992 waren es noch deutlich mehr (1.502 Einwohnerinnen und Einwohner je Zahnärztin bzw. Zahnarzt in Niederlassung).
Jahr | Ärzte/Ärztinnen | Zahnärzte/Zahnärztinnen | Apotheken |
---|---|---|---|
2000 | 13.825 | 3.771 | 969 |
2005 | 14.329 | 3.780 | 992 |
2010 | 15.157 | 3.905 | 1.022 |
2015 | 16.930 | 3.969 | 1.009 |
2016 | 17.303 | 3.963 | 1.004 |
2017 | 17.637 | 3.951 | 998 |
2018 | 17.866 | 3.919 | 993 |
2019 | 18.202 | 3.901 | 978 |
2020 | 18.415 | 3.832 | 970 |
2021 | 18.769 | 3.808 | 956 |
2022 | 19.251 | 3.760 | 941 |
Datenquellen: Sächsische Landesärztekammer, Sächsische Landeszahnärztekammer und Sächsische Landesapothekerkammer
Statistischer Bericht zum Thema
Ärztinnen und Ärzte, Zahnärztinnen und Zahnärzte, Tierärztinnen und Tierärzte sowie Apothekerinnen und Apotheker im Freistaat Sachsen
Apotheken
Ende 2022 gab es in Sachsen 922 öffentliche und 19 Krankenhaus-Apotheken, in denen insgesamt 2.339 Apothekerinnen und Apotheker arbeiteten (darunter drei Viertel Frauen). Eine öffentliche Apotheke versorgte durchschnittlich 4.432 Einwohnerinnen und Einwohner, 1991 waren es noch 8.194 je öffentliche Apotheke.
Stationäre Einrichtungen
Krankenhäuser
In Sachsen gab es im Jahre 2022, wie im Vorjahr, insgesamt 78 Krankenhäuser mit 25.106 Krankenhausbetten. Generell lässt sich seit Anfang der 90er Jahre eine sinkende Tendenz feststellen, 1991 existierten noch 112 Krankenhäuser.
Die 856.377 Behandlungsfälle in sächsischen Krankenhäusern 2022 wurden von 9.965 Ärztinnen und Ärzten und 46.597 Beschäftigten des nichtärztlichen Personal vollstationär betreut. Durchschnittlich weilten die Patientinnen und Patienten etwas mehr als sieben Tage im Krankenhaus. Die Bettenauslastung betrug 67 Prozent.
Jahr | Anzahl Krankenhäuser |
---|---|
2008 | 79 |
2009 | 81 |
2010 | 79 |
2011 | 79 |
2012 | 77 |
2013 | 78 |
2014 | 78 |
2015 | 78 |
2016 | 78 |
2017 | 77 |
2018 | 77 |
2019 | 77 |
2020 | 78 |
2021 | 78 |
2022 | 78 |
Datenquelle: Krankenhausstatistik: Teil I - Grunddaten
Weitere Informationen
Fachbeitrag »Gesundheit fördern, Leben retten - Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Sachsen 1991 bis 2017«
Vorsorge- oder Rehabilitationsreinrichtungen
Neben den Krankenhäusern spielen auch die Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen eine wichtige Rolle für die stationäre medizinische Versorgung. In Sachsen waren 2022 insgesamt 51 Einrichtungen in diesem Bereich aktiv und es standen 8.496 Betten zur Verfügung.