Faktensammlung Landwirtschaft in Sachsen

Im Wirtschaftsbereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei wurde 2023 in Sachsen von jahresdurchschnittlich knapp 25.000 Erwerbstätigen eine Bruttowertschöpfung (in jeweiligen Preisen) von reichlich 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet. Bezogen auf die Wirtschaft insgesamt waren das 1,2 Prozent aller Erwerbstätigen (Deutschland: 1,2 Prozent) und 1,1 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung (Deutschland: 0,8 Prozent). Die Produktivität, gemessen als Bruttowertschöpfung (in jeweiligen Preisen) je Erwerbstätigen, war mit 61.992 Euro (Deutschland: 53.801 Euro) im Vergleich der Wirtschaftsbereiche unterdurchschnittlich.

Gegenüber 2022 nahm die Wirtschaftsleistung 2023 im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei preisbereinigt um 3,9 Prozent zu (Gesamtwirtschaft: -0,4 Prozent), die Zahl der Erwerbstätigen ging um 1,0 Prozent zurück (Gesamtwirtschaft: +0,3 Prozent).

Der Anteil der Selbstständigen und mithelfenden Familienangehörigen an allen Erwerbstätigen im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei war 2023 mit 12 Prozent (Deutschland: 36 Prozent) höher als in der Gesamtwirtschaft mit 9 Prozent.

Als ein Teil der Erwerbstätigen im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei waren am 30. Juni 2023 in Sachsen knapp drei Viertel bzw. 18.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, darunter 93 Prozent bzw. 16.700 Personen aus dem Bereich Landwirtschaft. Deren Durchschnittsalter lag mit 43,0 Jahren (Deutschland: 40,7 Jahre) geringfügig unter dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt von 43,4 Jahren (Deutschland: 42,6 Jahre). 63 Prozent der Beschäftigten in der Landwirtschaft waren Männer (Gesamtwirtschaft: 52 Prozent), 37 Prozent Frauen (Gesamtwirtschaft: 48 Prozent).
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Datenquelle: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit

Der Bruttojahresverdienst (einschließlich Sonderzahlungen) eines Vollzeitbeschäftigten im Bereich Land- und Forstwirtschaft, Fischerei lag 2022 in Sachsen mit 32.155 Euro (Deutschland: 34.781 Euro) nur bei gut zwei Dritteln des gesamtwirtschaftlichen Mittelwerts in Höhe von 45.485 Euro (Deutschland: 56.334 Euro). Dabei verdienten einerseits männliche Vollzeitbeschäftigte (32.348 Euro) durchschnittlich 3 Prozent mehr als weibliche Vollzeitbeschäftigte (31.494 Euro) und andererseits »Landwirtinnen und Landwirte« (29.417 Euro) durchschnittlich 2 Prozent weniger als »Tierwirtinnen und Tierwirte« (30.067 Euro).

In Summe zählten die knapp 6.500 sächsischen Landwirtschaftsbetriebe im Betrachtungszeitraum März 2022 bis Februar 2023 (Ergebnisse der Agrarstrukturerhebung 2023) rund 27.900 Arbeitskräfte, davon 7.500 Familienarbeitskräfte (27 Prozent; Deutschland: 45 Prozent), 15.600 ständig Beschäftigte (56 Prozent; Deutschland: 27 Prozent) und 4.800 Saisonarbeitskräfte (17 Prozent; Deutschland: 28 Prozent). Diese bewirtschafteten eine landwirtschaftlich genutzte Fläche von 897.200 Hektar (darunter ökologisch: 85.400 Hektar), was einer Durchschnittsgröße von 138 Hektar (Deutschland: 65 Hektar) je Betrieb entsprach.

8 von 10 Landwirtschaftsbetrieben in Sachsen waren 2023 Einzelunternehmen (Deutschland: 87 Prozent) und jeweils rund ein Zehntel Personengesellschaften/-gemeinschaften (Deutschland: 11 Prozent) sowie juristische Personen (Deutschland: 2 Prozent).
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Angaben für Deutschland: 2020

Von der landwirtschaftlich genutzten Fläche, zu zwei Dritteln Pachtfläche, waren 2023 sachsenweit 702.800 Hektar bzw. 78 Prozent Ackerland (Deutschland: 70 Prozent). Auf mehr als der Hälfte dieser Fläche (54 Prozent; Deutschland: 52 Prozent) wurde Getreide zur Körnergewinnung angebaut.

In 4.500 Betrieben hielten sächsische Landwirtinnen und Landwirte zum Stichtag 31. März 2023 insgesamt rund 421.700 Rinder, 460.800 Schweine, 80.100 Schafe sowie 6.900 Ziegen und 5,4 Millionen Stück Geflügel. Der Anteil am gesamtdeutschen Tierhaltungsbestand schwankte somit zwischen 2 Prozent bei Schweinen und reichlich 4 Prozent bei Ziegen bzw. Schafen.

Durch 156 Aquakulturbetriebe wurden im Jahr 2022 sachsenweit 1.858 Tonnen Speisefische erzeugt, darunter 1.458 Tonnen bzw. 78 Prozent Karpfen (Deutschland: 23 Prozent). Damit war Sachsen hinter Bayern der zweitwichtigste Karpfenproduzent im Bundesländervergleich.

12 Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes in Sachsen produzierten 2022 rund 873.000 Tonnen Futtermittel für Nutztiere mit einem Absatzwert von fast 152 Millionen Euro.

In weiteren 15 Betrieben wurden land- und forstwirtschaftliche Maschinen mit einem Absatzwert von reichlich 203 Millionen Euro hergestellt. Damit trugen die sächsischen Betriebe in beiden Güterklassen zu jeweils rund anderthalb Prozent zum Gesamtwert der zum Absatz bestimmten Produktion auf Bundesebene bei.

Rund 4 Prozent der sächsischen Exporte 2023 waren Güter der Ernährungswirtschaft im Gesamtwert von knapp 2,1 Milliarden Euro, darunter vor allem »Milch und Milcherzeugnisse« (19 Prozent), »Käse« (10 Prozent), »pflanzliche Öle und Fette« (10 Prozent) sowie »Zuckerrüben, Zucker und Zuckererzeugnisse« (9 Prozent). Wichtigste Zielländer waren Polen und Italien (jeweils 12 Prozent). Im Vorjahresvergleich stiegen die Ausfuhren (nominal) um knapp 4 Prozent (dagegen Exporte insgesamt: -7 Prozent; Deutschland: -2 Prozent).

Rund 7 Prozent der sächsischen Importe 2023 waren Güter der Ernährungswirtschaft im Gesamtwert von gut 2,6 Milliarden Euro, darunter vor allem »Milch und Milcherzeugnisse« (15 Prozent), »Frisches Gemüse und sonstige Küchengewächse« (13 Prozent), »Frischobst (ohne Südfrüchte)« (9 Prozent) sowie »Käse« (8 Prozent). Wichtigste Herkunftsländer waren die Niederlande (23 Prozent) vor Polen (15 Prozent) und Spanien (14 Prozent). Im Vorjahresvergleich stiegen die Einfuhren nominal um gut 14 Prozent (Importe insgesamt: +2 Prozent; Deutschland: -10 Prozent).​​​​​​​

Die sächsischen Verbraucherpreise für Nahrungsmittel mit gerundet 10 Prozent Wägungsanteil am Gesamtindex haben sich im Jahresdurchschnitt 2023 gegenüber 2022 um 13 Prozent überdurchschnittlich stark verteuert (Gesamtindex: +6,5 Prozent). Dabei reichte die Spanne der Teuerungsraten von reichlich 17 Prozent bei »Brot und Getreideerzeugnissen« sowie »Molkereiprodukten und Eiern« bis zu 7 Prozent bei »Obst«. Einen Preisrückgang gab es bei »Speisefetten und -ölen« um 6 Prozent (darunter Butter: -20 Prozent).

Der durchschnittliche Kaufwert für landwirtschaftlichen Grundbesitz in Sachsen lag 2022 bei 14.806 Euro (Deutschland: 32.509 Euro) je Hektar veräußerter Fläche der landwirtschaftlichen Nutzung.