Verdienste
Im Durchschnitt verdienten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer des Produzierenden Gewerbes und Dienstleistungsbereiches im Jahr 2020 in Sachsen gut 42 700 Euro brutto einschließlich aller Sonderzahlungen. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie 2020 stiegen die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste in Sachsen im Vergleich zu 2019 um 1,3 Prozent.
Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienten durchschnittlich knapp 40 800 Euro und Männer rund 43 600 Euro. Somit erzielten Frauen im Schnitt 93,5 Prozent des Bruttojahresverdienstes ihrer männlichen Kollegen.
Die bezahlte Wochenarbeitszeit betrug 2020 für vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durchschnittlich 38,3 Stunden. Das ist ein Rückgang gegenüber 2019 um mehr als eine Stunde, welcher insbesondere auf Kurzarbeit während der Corona-Pandemie zurückzuführen ist.
Im Dienstleistungsbereich erzielten vollzeitbeschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer 2020 einen durchschnittlichen Bruttojahresverdienst einschließlich Sonderzahlungen von knapp 44 600 Euro. Im Produzierenden Gewerbe lag er mit gut 39 800 Euro deutlich darunter.
Methodischer Hinweis
Die ausgewiesenen Bruttoverdienste beinhalten ausschließlich die von den Arbeitgebern gezahlten Verdienste. Kurzarbeitergeld ist eine Lohnersatzleistung, die von der Bundesagentur für Arbeit bezahlt wird und deshalb in den hier ausgewiesenen Bruttoverdiensten nicht enthalten ist. Beschäftigte, die von Kurzarbeit betroffen sind, werden mit den entsprechend gekürzten Verdiensten und gekürzten Arbeitsstunden in die Datenmeldung der Verdienststatistik einbezogen.
Bruttojahresverdienste nach Wirtschaftsabschnitten
Die einzelnen Wirtschaftsabschnitte wiesen sehr unterschiedliche Verdienstniveaus auf. So wurden im Vergleich zum Durchschnittsverdienst im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich insgesamt in den Wirtschaftsabschnitten des Produzierenden Gewerbes in der Energieversorgung sowie im Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden höhere Jahresverdienste erzielt. Dagegen lagen die Verdienste im Verarbeitenden Gewerbe, der Wasserversorgung und im Baugewerbe unter dem Durchschnitt. Im Gastgewerbe als Branche des Dienstleitungsbereiches wurde mit einem durchschnittlichen Bruttojahresverdienst einschließlich Sonderzahlungen für Vollzeitbeschäftigte von 23 800 Euro der geringste Verdienst erzielt. Dieses Ergebnis ist jedoch auch durch vermehrte Kurzarbeit in dieser Branche während der Corona-Pandemie beeinflusst. Dagegen wurden bei der Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen mit 66 400 Euro überdurchschnittliche Bruttojahresverdienste einschließlich Sonderzahlungen erzielt.
In allen Leistungsgruppen lagen die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste einschließlich Sonderzahlungen der Frauen unter denen der Männer. In der höchsten Leistungsgruppe 1 war die Verdienstlücke der Frauen im Vergleich zu Männern überdurchschnittlich hoch.
Leistungsgruppen
Leistungsgruppen sind Zusammenfassungen von Beschäftigten mit ähnlichem Tätigkeits- und Qualifikationsprofil des Arbeitsplatzes. Dabei definieren sich die Leistungsgruppen wie folgt:
Leistungsgruppe 1: Arbeitnehmer/-innen in leitender Stellung
Leistungsgruppe 2: Herausgehobene Fachkräfte
Leistungsgruppe 3: Fachkräfte
Leistungsgruppe 4: Angelernte Arbeitnehmer/-innen
Leistungsgruppe 5: Ungelernte Arbeitnehmer/-innen
Entwicklung der Bruttojahresverdienste seit 2010
Die durchschnittlichen Bruttojahresverdienste einschließlich Sonderzahlungen Vollzeitbeschäftigter im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich haben sich in Sachsen seit 2010 um rund 10 000 Euro bzw. 31 Prozent erhöht. Dabei lag der durchschnittliche Zuwachs für Frauen bei gut 9 200 Euro (29 Prozent) und für Männer bei knapp 10 300 Euro (31 Prozent).
Statistischer Bericht zum Thema
»Verdienste und Arbeitszeiten im Produzierenden Gewerbe und Dienstleistungsbereich (N I 6)«