Geburtenverhalten – Basis für Familiengründungen
Letzte Aktualisierung: 24.05.2024
Geburten
Im Jahr 1990 wurden noch 49.774 Kinder (lebend) geboren. 1994 hatte sich diese Zahl mehr als halbiert und erreichte mit 22.734 Lebendgeborenen den niedrigsten Stand seit 1990. Danach stiegen die Geburten wieder an und erreichten 2016 einen Spitzenwert von 37.941 Lebendgeborenen. In den darauffolgenden Jahren sank die Zahl der Lebendgeborenen wieder und erreichte mit 29.331 im Jahr 2022 einen neuen Tiefstand.
Die zusammengefasste Geburtenziffer lag in Sachsen seit 2006 über dem deutschlandweiten Durchschnitt, näherte sich ihm aber bis 2020 wieder an und lag 2022 mit 1,40 Kindern je Frau deutlich unter dem Deutschlandwert von durchschnittlich 1,46 Kindern je Frau.
Das durchschnittliche Alter von Frauen bei der Geburt ihrer Kinder lag 1990 bei 25,4 Jahren. 2022 waren sie im Durchschnitt reichlich sechs Jahre älter, als sie Kinder zur Welt brachten.
Bei ihrem ersten Kind hatten Mütter 2022 im Schnitt ein Alter von 29,6 Jahren. Beim zweiten Kind lag es bei 32,4 und beim dritten Kind bei 33,8 Jahren.
Während 1990 noch 66,1 Prozent der Eltern bei der Geburt ihres Kindes miteinander verheiratet waren, ging der Anteil in den folgenden Jahren stetig zurück. Seit 2001 waren bereits bei mehr als der Hälfte der Lebendgeborenen die Eltern nicht miteinander verheiratet, 2013 waren es knapp 60 Prozent. Ab 2014 ist wieder eine Zunahme der in der Ehe geborenen Kinder bis auf 45,9 Prozent im Jahr 2022 feststellbar.
Kinderlosigkeit
Nicht nur das Alter von Müttern bei der Geburt ihrer Kinder hat sich erhöht. Auch die Gruppe der Frauen, die aufgrund ihrer Lebensvorstellungen oder aus anderen Gründen kinderlos blieben, ist größer geworden. Wie aus einer Zusatzerhebung des Mikrozensus von 2022 hervorgeht, hatten von den 55- bis unter 75-jährigen Frauen nur zwischen 8 und 10 Prozent keine Kinder geboren. Von den 45- bis unter 55-Jährigen waren es bereits 14 Prozent.
Von den 35- bis unter 45-jährigen Frauen hatte knapp ein Fünftel (noch) keine Kinder geboren. Dieser Anteil kinderloser Frauen wie auch die hohen Anteile bei den 25- bis unter 35-Jährigen und 15- bis unter 25-Jährigen sind allerdings als vorläufig zu betrachten. Unter Berücksichtigung der Erhöhung des Alters bei Erstgebärenden, auch im Zusammenhang mit den längeren Ausbildungszeiten und individuellen Lebensentwürfen der jungen Frauen, ist für viele Frauen eine künftige Familiengründung anzunehmen und vom Absinken der Quote der kinderlosen Frauen auszugehen.