Geburtenverhalten – Basis für Familiengründungen
Geburten
Im Jahr 1990 wurden noch 49 774 Kinder (lebend) geboren. 1994 hatte sich diese Zahl mehr als halbiert und erreichte mit 22 734 Lebendgeborenen den niedrigsten Stand seit 1990. Seitdem stiegen die Geburten bis auf einen Spitzenwert von 37 941 Lebendgeborenen im Jahr 2016 an. In den darauffolgenden Jahren sank die Zahl der Lebendgeborenen um durchschnittlich jährlich 1 100 Lebendgeborene auf 32 548 im Jahr 2021.
Die zusammengefasste Geburtenziffer lag in Sachsen seit 2006 über dem deutschlandweiten Durchschnitt, näherte sich ihm aber bis 2020 wieder an und lag 2021 mit 1,53 Kindern je Frau deutlich unter dem Deutschlandwert von durchschnittlich 1,58 Kindern je Frau.
Das durchschnittliche Alter von Frauen bei der Geburt ihrer Kinder lag 1990 bei 25,4 Jahren. 2021 waren sie im Durchschnitt reichlich sechs Jahre älter, als sie Kinder zur Welt brachten.
Bei ihrem ersten Kind hatten Mütter 2021 im Schnitt ein Alter von 29,9 Jahren. Beim zweiten Kind lag es bei 32,4 und beim dritten Kind bei 33,9 Jahren.
Während 1990 noch 66,1 Prozent der Eltern bei der Geburt ihres Kindes miteinander verheiratet waren, ging der Anteil in den folgenden Jahren stetig zurück. Seit 2001 waren bereits bei mehr als der Hälfte der Lebendgeborenen die Eltern nicht miteinander verheiratet, 2013 waren es knapp 60 Prozent. Ab 2014 ist wieder eine Zunahme der in der Ehe geborenen Kinder bis auf 45,5 Prozent im Jahr 2021 feststellbar.
Kinderlosigkeit
Nicht nur das Alter von Müttern bei der Geburt ihrer Kinder hat sich erhöht. Auch die Gruppe der Frauen, die aufgrund ihrer Lebensvorstellungen oder aus anderen Gründen kinderlos blieben, ist größer geworden. Wie aus einer Zusatzerhebung des Mikrozensus von 2018 hervorgeht, hatten von den 55- bis 75-jährigen Frauen nur zwischen 7 und 8 Prozent keine Kinder geboren. Von den 45- bis 54-Jährigen waren es mit mehr als 13 Prozent fast schon doppelt so viele.
Von den 35- bis 44-jährigen Frauen hatte knapp ein Fünftel (noch) keine Kinder geboren. Dieser Anteil kinderloser Frauen wie auch die hohen Anteile bei den 25- bis 34-Jährigen und 15- bis 24-Jährigen sind allerdings als vorläufig zu betrachten. Unter Berücksichtigung der Erhöhung des Alters bei Erstgebärenden, auch im Zusammenhang mit den längeren Ausbildungszeiten und individuellen Lebensentwürfen der jungen Frauen, ist für viele Frauen eine künftige Familiengründung anzunehmen und vom Absinken der Quote der kinderlosen Frauen auszugehen.