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Statistisch betrachtet: Industrie in Sachsen

Industriekultur 1991 bis 2019

Im Jahr 2020 findet die 4. Sächsische Landesausstellung unter dem Thema  »Industriekultur in Sachsen« statt. An mehreren Orten kann die historische Entwicklung der Industrie von den Anfängen bis heute in Ausstellungen besichtigt werden. Der Begriff Industrie schließt in diesem Zusammenhang den Bergbau sowie die Energieversorgung mit ein.  

Aus Anlass dieser Ausstellung widmet sich das Statistische Landesamt dem Thema und stellt auf der Basis der statistisch erhobenen Daten in den kommenden Monaten die Entwicklung der sächsischen Industrie im Zeitraum ab 1991 durch eine Folge von Beiträgen näher vor.

4. Sächsische Landesausstellung

Das Bild zeigt das Plakatmotiv zur 4. Sächsischen Landesausstellung »Boom. 500 Jahre Industriekultur in Sachsen«.

© polyform. planen und gestalten Götzelmann Middel GbR

Bereichsstruktur der Industrie des Freistaates Sachsen 2008 bis 2019

Betriebe des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden

Eine Analyse der Bereichs- bzw. Zweigstruktur der sächsischen Industrie ist infolge der Umstellung auf die WZ 2008 erst ab 2008 möglich. Im Zeitraum von 2008 bis 2019 hat sich die Bereichsstruktur der Betriebe insgesamt nicht wesentlich verändert.

In den meisten Industriebereichen, beispielsweise der Herstellung von DV-Geräten, optischen und elektronischen Erzeugnissen (WZ 26) bzw. der Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (WZ 27) erhöhten sich die Betriebszahlen mehr oder weniger stark.

In einigen Industriebereichen stagnierte die Betriebszahl allerdings auch, was sehr unterschiedliche Ursachen hatte. In der Metallerzeugung und -bearbeitung (WZ 24) beispielsweise ist der theoretisch mögliche Berichtskreis (Betriebe von Unternehmen mit 20 und mehr tätigen Personen) faktisch ausgeschöpft. Hier dominieren größere Betrieb, zum Teil weit oberhalb der statistischen Abschneidegrenze. Dagegen gibt es im Maschinenbau (WZ 28) durchaus eine jährliche Fluktuation bei den statistisch auskunftspflichtigen Betrieben. Neben großen und mittleren Betrieben existieren zahlreiche kleinere mit Beschäftigtenzahlen in der Größenordnung von rund 20 tätigen Personen. Die Abgänge und Zugänge glichen sich im Untersuchungszeitraum aber weitgehend aus. 

Eine rückläufige Tendenz zeigen die Betriebszahlen in der Herstellung von Textilien, Bekleidung sowie auch Leder, Lederwaren und Schuhen (WZ 13, 14, 15). In der Herstellung von Textilien und Bekleidung (WZ 13 und 14) verringerte sich zudem auch die Zahl der tätigen Personen deutlich.   

Die am stärksten besetzten Industriebereiche sind die Herstellung von Metallerzeugnissen (WZ 25) mit rund 570 Betrieben bzw. rund 19 Prozent Anteil im Mittel des Untersuchungszeitraums, der Maschinenbau (WZ 28) mit rund 370 Betrieben bzw. rund zwölf Prozent Anteil sowie die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ 10) mit rund 340 Betrieben bzw. rund elf Prozent Anteil. Es folgen die Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik; Verarbeitung von Steinen und Erden (WZ 23) mit rund 230 Betrieben bzw. gut sieben Prozent Anteil sowie die Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen (WZ 33) mit rund 180 Betrieben bzw. noch rund sechs Prozent Anteil. 

Die Industriebereiche mit den wenigsten Betrieben in Sachsen sind die Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen (WZ 15) mit knapp zehn Betrieben sowie die Tabakverarbeitung (WZ 12) mit nur einem Betrieb. Der Industriebereich Kokerei und Mineralölverarbeitung (WZ 19) ist in Sachsen nicht vertreten.

Die Verteilung der Industriebetriebe auf die Landkreise und Kreisfreien Städte sowie die jeweiligen Bereichsstrukturen zeigt die Karte.

Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden von 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen

Dieses Karte zeigt die Verteilung der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 2019 im Freistaat Sachsen nach Industriebereichen.

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Mit der Einführung der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008) war eine Veränderung der Abgrenzung der Wirtschaftsabschnitte C (Verarbeitendes Gewerbe) und B (Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) verbunden. Für das Berichtsjahr 2008 erfolgte eine Aufbereitung der Ergebnisse sowohl nach alter (WZ 2003) als auch neuer (WZ 2008) Wirtschaftszweigklassifikation. 

Im Ergebnis dieser Doppelaufbereitung ergaben sich Niveauabsenkungen bei den einzelnen Erhebungsmerkmalen, da die Einheiten, die gemäß WZ 2008 nicht mehr zum Verarbeitenden Gewerbe bzw. dem Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden geschlüsselt werden, ausschieden, theoretisch neu hinzuzunehmende Einheiten in Ermangelung entsprechender Erhebungsdaten aber nicht berücksichtigt werden konnten. Bei mittel- und längerfristigen Analysen (Zeitreihenbetrachtungen) ist dieser Sprung je nach Analysezweck ggf. zu vernachlässigen. 

Innerhalb des Wirtschaftsabschnittes C kam es zu beträchtlichen Veränderungen in der Abgrenzung der Wirtschaftsabteilungen zueinander. Diese auch Industriebereiche genannten Wirtschaftsabteilungen 10 bis 33 (WZ 2008) sind mit den Wirtschaftsabteilungen 15 bis 37 der Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2003 (WZ 2003) nicht vergleichbar. In beiden Klassifikationen ähnlich oder identisch verwendete Bezeichnungen, wie zum Beispiel „Maschinenbau“, können täuschen.

Tätige Personen des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden

Im Zeitraum von 2008 bis 2019 waren die beiden beschäftigungsstärksten Industriebereiche die Herstellung von Metallerzeugnissen (WZ 25) mit reichlich 39 000 tätigen Personen bzw. knapp 15 Prozent Anteil an der Gesamtzahl der Industriebeschäftigten sowie der Maschinenbau (WZ 28) mit gut 38 000 tätigen Personen bzw.  gut 14 Prozent Anteil. Danach ordnet sich die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29) mit im Mittel rund 31 000 tätigen Personen bzw. knapp zwölf Prozent Anteil ein. Diese drei Industriebereiche vereinen im Mittel des Untersuchungszeitraumes rund 109 000 Personen bzw. 41 Prozent der tätigen Personen auf sich. 

Es folgen die Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (WZ 26) mit im Untersuchungszeitraum reichlich 17 000 Personen (sechseinhalb Prozent Anteil) sowie die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ 10) mit gut 16 000 tätigen Personen (sechs Prozent Anteil). Mit noch über fünf Prozent Anteil an der Gesamtzahl der tätigen Personen schließen sich die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (WZ 27) und die Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren (WZ 22) an. In der Summe entfallen auf die sieben beschäftigungsstärksten Industriebereiche im Untersuchungszeitraum rund zwei Drittel der tätigen Personen. Im Jahr 2019 lag der Anteil bei 65,9 Prozent. Das entspricht 191 201 tätige Personen. 

Während die Zahl der tätigen Personen in der Industrie insgesamt seit 2008 tendenziell steigt, und damit auch in der Mehrzahl der Industriebereiche, zeigen einzelne Bereiche jedoch eine abweichende Entwicklung. In der Herstellung von Textilien und Bekleidung (WZ 13, 14) folgt die sinkende Beschäftigtenzahl der rückläufigen Betriebszahl. Ähnliches gilt für die Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen (WZ 15). In anderen Industriebereichen stagniert die Beschäftigtenzahl, geringe Zu- oder Abnahmen sind dabei nicht ausgeschlossen. Hierzu zählen: die Getränkeherstellung (WZ 11), die Herstellung von Druckerzeugnissen, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild- und Datenträgern (WZ 18), die Herstellung von chemischen Erzeugnissen (WZ 20) oder die Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und Erden (WZ 23).   

Den stärksten absoluten bzw. relativen Beschäftigtenzuwachs in den betrachteten zwölf Jahren hat die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29) mit rund 17 200 Personen bzw. 56 Prozent. Gleichfalls höhere Anstiege der tätigen Personen verbuchen der Maschinenbau (WZ 28) mit rund 6 000 Personen, die Herstellung von Metallerzeugnissen (WZ 25) mit 5 700 Personen, die Herstellung von DV-Geräten usw. (WZ 26) mit knapp 4 800 Personen sowie die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (WZ 27) mit gut 4 600 Personen. 

Bei den Landkreisen und Kreisfreien Städten sind zwei Typen der Beschäftigtenstruktur zu beobachten. In den meisten Kreisen schließt sich dem führenden Industriebereich eine Abfolge jeweils kleiner werdender Industriebereiche an. Der zweite Typ ist durch die Dominanz eines Industriebereiches gekennzeichnet. Dies gilt zum Beispiel für den Erzgebirgskreis. Gut ein Drittel der Industriebeschäftigten entfällt hier auf die Herstellung von Metallerzeugnissen (WZ 25). Ähnlich verhält es sich im Landkreis Zwickau, wo über 40 Prozent der Industriebeschäftigten in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29) tätig sind. In der Kreisfreien Stadt Dresden arbeitet rund ein Drittel in der Herstellung von DV-Geräten, optischen und elektronischen Erzeugnissen (WZ 26).

Tätige Personen im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung der Anzahl der tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden von 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Tätige Personen im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen

Dieses Karte zeigt die Verteilung der tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 2019 im Freistaat Sachsen nach Industriebereichen.

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Bruttoentgelt des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden

Bei der Bruttoentgeltsumme ergibt sich eine Bereichsstruktur ähnlich der der tätigen Personen. Die drei beschäftigungsstärksten Industriebereiche bilden, allerdings in anderer Reihenfolge, gleichfalls die führende Gruppe. An der Spitze stehen jetzt die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29) und der Maschinenbau (WZ 28) mit jeweils nicht ganz 16 Prozent Anteil der der Bruttoentgeltsumme insgesamt, gefolgt von der Herstellung von Metallerzeugnissen (WZ 25) mit rund zwölf Prozent. Zusammen betrug der mittlere Anteil dieser drei Bereiche folglich rund 44 Prozent.

Die Bruttoentgeltsumme je tätiger Person lag im Durchschnitt des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden im Jahr 2010 bei knapp 28 500 Euro und erhöhte sich bis 2019 um ein Drittel auf fast 38 100 Euro. 

Die höchsten Pro-Kopf-Bruttoentgelte wurden 2019 in der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29) mit 51 872 Euro und der Herstellung von chemischen Erzeugnissen (WZ 20) mit 50 117 Euro gezahlt. Sie liegen damit um rund ein Drittel über dem sächsischen Durchschnitt. 

Die niedrigsten Pro-Kopf-Bruttoentgelte weisen 2019 die Herstellung von sonstigen Waren (WZ 32) mit 25 517 Euro, die Herstellung von Textilien (WZ 13) mit 26 576 Euro, die Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (WZ 16) mit 26 773 Euro, die Herstellung von Möbeln (WZ 31) mit 27 364 Euro sowie die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ 10) mit 27 364 Euro auf. Sie liegen wiederum etwa ein Drittel unter dem Durchschnittswert. Die Herstellung von Bekleidung (WZ 14) und die Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen (WZ 15) ordnen sich ebenfalls in dieser Größenordnung mit ein.

Bruttoentgeltsumme im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung des Bruttoentgeltes im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden von 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Bruttoentgeltsumme im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen

Dieses Karte zeigt die Verteilung der Bruttoentgeltsummen im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 2019 im Freistaat Sachsen nach Industriebereichen.

Bruttoentgelt je tätiger Person im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung des Bruttoentgeltes je tätiger Person im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden der Jahre 2010 und 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Gesamtumsatz des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden

Der umsatzstärkste Industriebereich im Freistaat Sachsen ist die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29). Hier wurde im Untersuchungszeitraum rund ein Viertel des gesamten sächsischen Industrieumsatzes (Gesamtumsatz) erbracht. Es folgen der Maschinenbau (WZ 28) mit durchschnittlich zwölf Prozent sowie die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ 10), die Herstellung von Metallerzeugnissen (WZ 25) und die Herstellung von DV-Erzeugnissen, elektronischen und optischen Erzeugnissen (WZ 26) mit sieben bis acht Prozent Anteil. Eine weitere Gruppe mit Anteilen zwischen vier und fünf Prozent am Gesamtumsatz bilden die Metallerzeugung und -bearbeitung (WZ 24), die Herstellung von chemischen Erzeugnissen (WZ 20) sowie die Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (WZ 27). Auf diese acht Industriebereiche entfallen somit rund drei Viertel des Gesamtumsatzes.

Die meisten Industriebereiche weisen über die betrachteten Jahre eine tendenziell positive Umsatzentwicklung auf. Rückläufig  zeigt sich nur der Gesamtumsatz in der Herstellung von Bekleidung (WZ 14) sowie Leder, Lederwaren und Schuhen (WZ 15). In der Herstellung von Textilien (WZ 13) sinkt zwar die Beschäftigtenzahl, der Gesamtumsatz erhöhte sich jedoch leicht. Faktisch stagnierende Umsätze zeigen die Getränkeherstellung (WZ 11) sowie die Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen (WZ 33). 

Für zwei Industriebereiche ist eine Trendaussage nicht sinnvoll: In der Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ 10) gab es von 2013 zu 2014 Unternehmensumstrukturierungen, was 2014 zu einer Niveauabsenkung des Gesamtumsatzes führte. In der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (WZ 21) wirken sich singuläre Entwicklungen aufgrund der niedrigen Betriebszahl sehr stark aus und führen zu einer stark schwankenden Umsatzentwicklung.

Gesamtumsatz im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung des Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden von 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Gesamtumsatz je tätiger Person im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung des Gesamtumsatzes je tätiger Person im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden der Jahre 2010 und 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Gesamtumsatz im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Karte zeigt die Verteilung der tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden 2019 im Freistaat Sachsen nach Industriebereichen.

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Auslandsumsatz des Verarbeitenden Gewerbes sowie des Bergbaus und der Gewinnung von Steinen und Erden

Über die vergangenen Jahre gesehen, wird ein zunehmender Teil des Gesamtumsatzes der sächsischen Industrie im Ausland erzielt. Der Anteil, den die einzelnen Industriebereiche zum Auslandsumsatz beitragen, hängt dabei sowohl von der Exportquote als auch vom Umsatzanteil des jeweiligen Industriebereiches ab. Die Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29) erbrachte mehr als ein Drittel des Auslandsumsatzes. Es folgen der Maschinenbau (WZ 28) mit einem Anteil von fast 17 Prozent, die Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (WZ 26) mit gut zehn Prozent und die Herstellung von chemischen Erzeugnissen (WZ 20) mit knapp sieben Prozent. Zusammen ergeben sich folglich rund 70 Prozent des Auslandsumsatzes.

Die Exportquote bringt die Bedeutung des Auslandsmarktes für den jeweiligen Wirtschaftszweig zum Ausdruck. In den umsatzstarken Bereichen Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (WZ 26), Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (WZ 29), Maschinenbau (WZ 28) sowie Herstellung von chemischen Erzeugnissen (WZ 20) sind die Exportquoten in den Jahren 2017 bis 2018 mit Werten von über 50 Prozent überdurchschnittlich hoch.. In umsatzschwächeren Bereichen, wie der Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen (WZ 21), schwankt die Exportquote stärker.

Einige Industriebereiche sind überwiegend für den Inlandsmarkt tätig. Dies gilt für die Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln (WZ 10) oder die Getränkeherstellung (WZ 11), die Reparatur von Maschinen und Ausrüstungen (WZ 33) und der Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden (WZ B).

Auslandsumsatz im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung des Außenumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden von 2008 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Diagramm zeigt die Entwicklung der Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden von 2017 bis 2019 nach Wirtschaftsabteilungen.

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Bruttowertschöpfung im Produzierenden Gewerbe Deutschlands.

Die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe wurde 1991 mit einem Wert von 5,5 Milliarden Euro ermittelt. Sie stieg bis 2007 stetig auf 17,5 Milliarden Euro an. Als ein Zeichen der beginnenden Wirtschaftskrise sank die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe 2008 bereits leicht und 2009 deutlich auf nur noch 14,2 Milliarden Euro. Das entsprach innerhalb von zwei Jahren einem Rückgang um knapp ein Fünftel bzw. 3,3 Milliarden Euro. In den Folgejahren zeigte sich in der Tendenz wieder eine positive Entwicklung bei der Bruttowertschöpfung. 2018 wurde der bisherige Maximalwert von 22,9 Milliarden Euro erreicht. 2019 lag die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe nach gegenwärtigem Berechnungsstand bei 22,3 Milliarden Euro, 2,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Bruttowertschöpfung im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden bewegte sich in den Jahren 2008 bis 2017 in einer Größenordnung zwischen 243 Millionen Euro und 358 Millionen Euro.

Dieses Liniendiagramm zeigt die Entwicklung der Bruttowertschöpfung des Produzierenden Gewerbe des Freistaates Sachsen.

In die Analyse der Entwicklung von Wertkennziffern sind neben der nominalen Entwicklung die entsprechenden Preisveränderungen einzubeziehen. Steigende Preise führen dazu, dass die reale (preisbereinigte) Entwicklung niedriger ausfällt als die nominale Entwicklung und umgekehrt. Insbesondere wenn das jährliche nominale Wachstum faktisch stagniert, können gestiegene oder gefallene Preise die reale Entwicklung maßgeblich beeinflussen.

Preisbereinigt hat sich die Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes im Freistaat Sachsen von 1991 bis 2018 ungefähr vervierfacht. Setzt man die Messzahl für 1991 mit 100 an, betrug sie 2019 fast genau 400.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Bruttowertschöpfung des Verarbeitenden Gewerbes im Freistaat Sachsen.

Der Rückgang der Bruttowertschöpfung im Jahr 1992 steht im Wesentlichen im Zusammenhang mit dem weiter fortschreitenden Umbau der ehemaligen DDR-Industrie-Unternehmen (Privatisierung durch die Treuhand, Unternehmensabwicklungen, aber auch Neugründungen), der schon im Jahr 1990 eingesetzt hatte (siehe auch Abschnitt »Im Blickpunkt: 1990«). Ab 1993 sind zweistellige Zuwachsraten zu beobachten, lediglich das Jahr 1996 war durch eine Wachstumsdelle charakterisiert. Deutliche Rückgänge traten erst wieder in den Jahren 2008 und 2009 als ein Ausdruck der Wirtschaftskrise ein. Speziell das Jahr 2010 war durch einen beträchtlichen Anstieg der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe gekennzeichnet, der sich 2011 in verringertem Maße fortsetzte. In den Jahren 2013 und 2014 folgte wieder eine Wachstumsdelle, nachdem sich die positive Entwicklung im Verarbeitenden Gewerbe abflachte. 2019 verringerte sich die Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe nach derzeitigem Berechnungsstand um 4,0 Prozent.

Mehr Daten und Fakten zur Bruttowertschöpfung Deutschlands stehen im gemeinschaftlichen Länder-Internetangebot des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) für Sie bereit.

Erwerbstätigkeit im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Zahl der Erwerbstätigen des Produzierenden Gewerbes 1991 bis 2019 nach Wirtschaftsbereichen.

Die Entwicklung der Erwerbstätigenzahl im Verarbeitenden Gewerbe lässt sich in drei zeitliche Abschnitte gliedern. Den ersten Abschnitt stellen die Jahre 1991/1992 dar. 1991 waren im Verarbeitenden Gewerbe 642 300 Personen tätig, 1992 sank ihre Zahl um knapp 240 000 Personen auf 404 000 Erwerbstätige. Hier machte sich der Umbau der ehemaligen DDR-Industrie-Unternehmen (z. B. Privatisierung durch die Treuhand) stärker bemerkbar als bei der Wertschöpfung. Eine große Zahl von Industrieunternehmen in Sachsen wurde geschlossen bzw. deren Beschäftigtenzahlen sanken im Rahmen der Privatisierung teils drastisch. Im zweiten Zeitabschnitt von 1993 bis Mitte der 2000er Jahre ging die Zahl der Erwerbstätigen im Verarbeitenden Gewerbe weiter zurück und erreichte in den Jahren 2005 und 2006 mit jeweils knapp 310 000 Personen ihren niedrigsten Wert. Tendenziell flachte der Beschäftigtenrückgang jedoch ab, da gegenüber den Abbauprozessen einerseits Aufbauprozesse andererseits an Bedeutung gewannen. Mitte der 2000er Jahre begann der dritte Zeitabschnitt, in dem sich die Zahl der Erwerbstätigen im Verarbeitenden Gewerbe des Freistaates Sachsen wieder erhöhte. Im Jahr 2014 wurde mit rund 352 000 Erwerbstätigen die Marke des Jahres 1993 erstmals überschritten. 2018 und 2019 erreichte das Verarbeitende Gewerbe mit nicht ganz 363 000 Personen seine bisher höchste Erwerbstätigenzahl. Faktisch stagnierte sie 2019. Erst für den Zeitraum ab 2008 liegen dem Statistischen Landesamt belastbare Angaben zu den Erwerbstätigen im Bergbau und der Verarbeitung von Steinen und Erden vor. Ihre Zahl schwankt in der Größenordnung von 3 500 Personen.

Mehr Daten und Fakten zur Erwerbstätigkeit Deutschlands stehen im gemeinschaftlichen Bund-Länder-Internetangebot des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung (AK ETR) für Sie bereit.

Betriebe und tätige Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Anzahl der Betriebe im Verarbeitenden Gewerbe von 1991 bis 2019.

Während eine Bewertung einzelner kurzfristiger (jährlicher) Veränderungen der Zahl der in der Industriestatistik erfassten Betriebe wenig aussagefähig ist, ergibt sich mittel- und langfristig durchaus ein interpretierbares Bild. Der starke Rückgang der Betriebszahl von 1991 zu 1992 spiegelt den bereits in anderen Zusammenhängen erwähnten Umbau der ehemaligen DDR-Industrie wider. 1992 wurde mit knapp 2 000 Betrieben die niedrigste Zahl registriert. Erst ab 1994 stieg die Zahl der Betriebe tendenziell an. In den 2000er Jahren schwankte sie zwischen 2 900 und 3 000 Betrieben. Im Berichtsjahr 2008 wirkt sich die Umstellung der Klassifikation der Wirtschaftszweige von der Ausgabe 2003 auf die Ausgabe 2008 durch einen per Saldo um 83 Betriebe verkleinerten Berichtskreis aus. Vergleiche dazu die folgende Abbildung. 2019 wurde mit 3 114 statistisch erfassten Betrieben der bisherige Höchstwert registriert.

Auf den Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden entfielen im Untersuchungszeitraum durchschnittlich etwa 80 Betriebe. Die meisten davon sind der Gewinnung von Steinen und Erden zuzuordnen (Steinbrüche, Kies-, Sand- und Tongewinnung). Gegenwärtig gibt es in Sachsen zwei Betriebe der Braunkohlegewinnung. Zwischenzeitlich gab es je einen Betrieb des Erzbergbaus und der Erbringung von Dienstleistungen für den Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden. Gegenwärtig sind sie nur noch mit weniger als 20 tätigen Personen wirtschaftliche aktiv.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Anzahl der tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe von 1991 bis 2019

Die Zahl der tätigen Personen im Verarbeitenden Gewerbe sowie dem Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden nahm im Vergleich zur Betriebszahl eine abweichende Entwicklung. Den Zeitraum von 1991 bis 1993 prägten starke Rückgänge. In vermindertem Maße setzt sich dieser bis 1997 fort. Der gesamte Zeitraum bis 1997 lässt sich als erster Zeitabschnitt auffassen. Von 593 609 tätigen Personen (1991) sank ihre Zahl auf 205 626 tätige Personen (1997). Das entspricht einer Verminderung um knapp zwei Drittel bzw. knapp 390 000 Personen. Seither, im zweiten Entwicklungsabschnitt, ist die Zahl der tätigen Personen tendenziell gestiegen. Zuletzt (2019) waren es 290 179 tätige Personen, gut 40 Prozent bzw. rund 84 500 Personen mehr als 1997.

Im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden waren 1991 noch 36 508 Personen tätig. Nach starken Rückgängen Anfang der 1990er Jahre und mäßigeren in den darauffolgenden Jahren wurde Mitte der 2000er Jahre eine Größenordnung von rund 3 500 Personen erreicht. Der Tiefstwert lag 2009 bei 3 261 tätigen Personen. Seither hat sich ihre Zahl wieder erhöht, blieb in der Regel aber bei weniger als 3 500 Personen, zuletzt (2019) waren es 3 482.

Der Rückgang Anfang der 1990er Jahre beruhte im Wesentlichen auf den Entwicklungen im Bereich der Braunkohlegewinnung. Nach und nach wurden Tagebaue geschlossen, so dass die Personalkapazitäten abgebaut werden mussten. Gegenwärtig entfällt knapp die Hälfte der tätigen Personen im Bergbau und die Gewinnung von Steinen und Erden auf die Braunkohlegewinnung und reichlich die Hälfte auf die Gewinnung von Steinen und Erden sowie die anderen Bereiche des Bergbaus.

Zur Schließung von Tagebauen: Broschüre Energiedaten, Ausgabe 2017

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Bruttoentgelt im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Bruttoentgeltsumme im Verarbeitenden Gewerbe von 1991 bis 2019.

Die Entwicklung der Bruttoentgeltsumme ist eng mit der Entwicklung der tätigen Personen verbunden. Werden beide Merkmale im Zeitverlauf betrachtet, zeigen sich gewisse Unterschiede. Im Zeitraum von 1991 bis 1993 sanken die absoluten Werte der Bruttoentgelte infolge des Rückgangs der tätigen Personen von 5,0 Milliarden Euro auf 3,8 Milliarden Euro. Während die Beschäftigtenzahl ihren niedrigsten Stand erst 1997 erreichte, setzte bei den Bruttoentgelten bereits 1994 eine Erhöhung ein, da die Bruttoentgeltsummen je tätiger Person stiegen. Hintergrund sind die Anpassungen der Löhne und Gehälter in den fünf neuen Ländern und Berlin (Ost) an die Löhne und Gehälter in Westdeutschland und Berlin (West). Von 1994 bis 2008 erhöhte sich die Bruttoentgeltsumme auf 7,2 Milliarden Euro, das entspricht einem jährlichen Zuwachs von knapp sechs Prozent. Im Jahr der Wirtschaftskrise 2009 sank das Entgelt um 7,0 Prozent. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass es einen Berichtskreissprung infolge des Wechsels der Wirtschaftszweigklassifikation gab. Seither hat sich die Bruttoentgeltsumme wieder durchgängig erhöht. 2019 erreichte diese 11,0 Milliarden Euro.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Bruttoentgeltsumme je tätiger Person im Verarbeitenden Gewerbe von 1991 bis 2019.

Die Bruttoentgeltsumme je tätiger Person im Verarbeitenden Gewerbe sowie dem Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden erhöhte sich bis Mitte der 1990er Jahre relativ stark. Dies erklärt sich im Wesentlichen mit Annäherungsprozessen der Löhne und Gehälter in Ostdeutschland an die westdeutschen Verdienste. Danach setzt sich die Erhöhung der Pro-Kopf-Entgelte weiter fort, lediglich im Krisenjahr 2009 gab es einen kleinen Einbruch. Vergleiche dazu die folgende Abbildung. Im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden ist die Bruttoentgeltsumme je tätiger Person deutlich höher als im Durchschnitt der Industrie. 2019 betrug das Pro-Kopf-Entgelt in der Industrie insgesamt 38 087 Euro, im Verarbeitenden Gewerbe allein 37 990 Euro und im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden 46 134 Euro. Hier wirken sich vor allem die sehr hohen Pro-Kopf-Verdienste im Braunkohlenbergbau aus. Ähnlich hohe Bruttoentgeltsummen je tätiger Person werden beispielsweise für die Herstellung von DV-Geräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen oder dem Sonstigen Fahrzeugbau ermittelt.

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Gesamtumsatz im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung des Gesamtumsatzes im Verarbeitenden Gewerbe von 1991 bis 2019.

Der Gesamtumsatz im Verarbeitenden Gewerbe sowie Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden ist im Untersuchungszeitraum über die Jahre gesehen gestiegen. Der geringe Rückgang von 1991 zu 1992 ist dabei vernachlässigbar. Von 13,8 Milliarden Euro 1992 hat sich der Gesamtumsatz auf 58,6 Milliarden Euro 2008 mehr als vervierfacht. Der Wechsel der Wirtschaftszweigklassifikation führte auch hier zu einer Niveauabsenkung auf 57,1 Milliarden Euro (siehe Abbildung). Im Jahr 2009 lag der Gesamtumsatz mit 48,4 Milliarden Euro um 15,2 Prozent unter dem vergleichbaren Vorjahreswert. Dieser starke Umsatzrückgang ist Ausdruck der Wirtschaftskrise, die sich im Freistaat Sachsen besonders im Verarbeitenden Gewerbe bemerkbar machte. Im Anschluss waren in den Jahren 2010 und 2011 beträchtliche Umsatzsteigerungen zu beobachten. 2011 überschritt der Gesamtumsatz mit 60,9 Milliarden Euro den Vorkrisenstand von 2008. In den Jahren 2012 und 2013 setzte sich diese Entwicklung erst einmal nicht fort. Ab 2014 erhöhte sich der Gesamtumsatz im Verarbeitenden Gewerbe sowie dem Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden jedoch wieder und erreichte 2018 mit 68,6 Milliarden Euro seinen bisherigen Höchstwert. 2019 war ein Umsatzrückgang von 1,6 Prozent zu verzeichnen. Eine maßgebliche Ursache für den seit 2008 schwankenden Gesamtumsatz ist neben der Wirtschaftskrise auch die Entwicklung im Bereich Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen, dem umsatzstärksten Industriebereich in Sachsen.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Exportquote im Verarbeitenden Gewerbe von 1991 bis 2019.

Das Verarbeitende Gewerbe im Freistaat Sachsen, wie auch in Deutschland insgesamt, ist zu einem beträchtlichen Teil für den Auslandsmarkt tätig. Der Anteil des Auslandsumsatzes am Gesamtumsatz (Exportquote) lag Anfang der 1990er Jahre in Sachsen bei Werten zwischen 10 und 20 Prozent. Sie erhöhte sich in den Folgejahren und erreichte ab 2006 Größen von einem Drittel und mehr. Von Jahr zu Jahr kann die Exportquote in einem gewissen Rahmen schwanken. Die Rückgänge überschritten in der Regel nicht die Größenordnung von eineinhalb Prozentpunkten. Die höchste Exportquote wurde 2015 mit 38,3 Prozent erreicht. 2019 lag sie bei 37,3 Prozent.

Weiterführende Informationen im Branchenreport

Im Blickpunkt: 1990 bzw. Warum setzt die statistische Betrachtung zur Industrie nicht mit dem Jahr 1990 ein?

Das Berichtsjahr 1990 teilt sich aus der Sicht der amtliche Statistik in Sachsen in den Zeitraum »Mark der DDR« bis 30. Juni 1990 und »DM« ab 1. Juli 1990. Dadurch ist die Zusammenführung von Wertkennziffern zu einem Jahresergebnis schwierig. Im Jahr 1990 wurde die DDR-Statistik grundsätzlich weiter durchgeführt, bestimmte Erhebungen jedoch nach und nach ausgesetzt, weil sie unter den neuen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen nicht mehr benötigt wurden. Zeitlich parallel wurde die Einführung der Bundesstatistik vorbereitet. Beispielsweise sollte im Januar 1991 erstmalig der damals so bezeichnete »Monatsbericht für Betriebe im Bergbau und Verarbeitenden Gewerbe« durchgeführt werden. In der Industriestatistik der DDR wurden bis 1990 nicht Betriebe, sondern Unternehmen befragt. Die amtliche Statistik erfasste im zweiten Halbjahr 1990 für den Bergbau und das Verarbeitenden Gewerbe in Sachsen 2 031 Unternehmen. Diese komplizierte Gemengelage im Hinblick auf die unterschiedlichen statistischen Daten bewirkte letztendlich, dass für die fünf neuen Bundesländer trotz wiederholter Bemühungen kein Bruttoinlandsprodukt für das Jahr 1990 berechnet werden konnte.

Bruttowertschöpfung

Diese Ringdiagramme zeigen die Entwicklung der Bruttowertschöpfung des Freistaates Sachsen der Jahre 1991, 1995 und 2019.

Zu Beginn des Analysezeitraumes 1991 erbrachte das Verarbeitende Gewerbe einen Anteil von 16,4 Prozent der Bruttowertschöpfung im Freistaat Sachsen. Umstrukturierungsprozesse in den Folgejahren führten zu einem Absinken des Anteils auf 12,8 Prozent im Jahr 1995. Die Jahre bis 1995/96 waren außerdem durch einen sehr hohen Zuwachs der Bruttowertschöpfung des Baugewerbes gekennzeichnet. Das dazu im Vergleich langsamere Wachstum der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe war somit eine Ursache für die sinkende relative Bedeutung des Verarbeitenden Gewerbes.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Struktur der Bruttowertschöpfung des Freistaates Sachsen 1991 bis 2019.

In den Folgejahren erhöhte sich der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung wieder und erreichte 2007 mit 21,0 Prozent seinen höchsten Wert. Infolge der Wirtschaftskrise (2008 und 2009) ging der Anteil erneut leicht zurück und pendelte sich dann in den Jahren 2015 bis 2018 bei etwas über 20 Prozent ein. Zuletzt (2019) waren es 19,3 Prozent.

Mehr Daten und Fakten zur Bruttowertschöpfung Deutschlands stehen im gemeinschaftlichen Länder-Internetangebot des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) für Sie bereit.

Erwerbstätigkeit

Die Ringdiagramme zeigen die Entwicklung der Anzahl der Erwerbstätigen im Freistaat Sachsen der Jahre 1991, 1995 und 2019.

Im Jahr 1991 entfielen 28,5 Prozent der Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Sachsen auf das Verarbeitende Gewerbe. Wie bei der Wertschöpfung beschrieben, bewirkten die Umstrukturierungsprozesse Anfang der 1990er Jahre einen Rückgang des Anteils auf 16,3 Prozent im Jahr 1995. Danach erhöhte sich der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes tendenziell leicht und betrug zuletzt (2019) 17,5 Prozent.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Entwicklung der Struktur der Erwerbstätigen des Freistaates Sachsen von 1991 bis 2019 nach ausgewählten Wirtschaftbereichen.

Der Anstieg des Anteils des Verarbeitenden Gewerbes an der Gesamtzahl der Erwerbstätigen im Freistaat Sachsen mag zwar gering erscheinen (Minimum 1996, 1997, 1999: 15,8 Prozent, Maximum 2015: 17,7 Prozent). Er vollzog sich jedoch vor einer stetig sinkenden Zahl der Bevölkerung insgesamt bzw. der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter.

Dieses Balkendiagramm zeigt die Anzahl der Erwerbstätigen des Freistaates Sachsen nach Art der Erwerbstätigkeit der Jahre 1991, 1995, 2000, 2005, 2010 und 2019.

Erwerbstätige setzen sich aus den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie den Selbstständigen zusammen. Der Anteil der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer lag im Verarbeitenden Gewerbe Anfang der 1990er Jahre bei über 95 Prozent und ging bis Mitte der 2000er Jahre auf gut 90 Prozent zurück, entsprechend erhöhte sich der Anteil der Selbstständigen (höchster Anteil 2005: 7,4 Prozent). In den 2010er Jahren verringerte sich die absolute Zahl der Selbstständigen im Verarbeitenden Gewerbe wieder und damit auch der Anteil an den Erwerbstätigen insgesamt. 2019 wies die Erwerbstätigenrechnung nach dem derzeit aktuellen Berechnungsstand für den Freistaat Sachsen im Verarbeitenden Gewerbe 17 800 Selbstständige (4,9 Prozent) und 344 700 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer (95,1 Prozent) aus. In der Gesamtwirtschaft lag der Anteil der Selbstständigen an den Erwerbstätigen durchweg höher als der entsprechende Anteil im Verarbeitenden Gewerbe (2019: 9,8 Prozent).

Mehr Daten und Fakten zur Erwerbstätigkeit Deutschlands stehen im gemeinschaftlichen Bund-Länder-Internetangebot des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung (AK ETR) für Sie bereit.

Einkommen

Die Ringdiagramme zeigen die Entwicklung der Struktur des Arbeitnehmerentgeltes des Freistaates Sachsen in den Jahren 1991, 1995 und 2019 nach Wirtschaftsbereichen.

Die Arbeitnehmer im Verarbeitenden Gewerbe des Freistaates Sachsen (Inländer) erbrachten 1991 mit 6,7 Milliarden Euro 23,6 Prozent des (geleisteten) Arbeitnehmerentgeltes. Nach Rückgängen in den beiden Folgejahren erreichte das Arbeitnehmerentgelt im Verarbeitenden Gewerbe 1995 eine Höhe von 6,9 Milliarden Euro. Das entsprach einem Anteil von 16,5 Prozent. Diese Strukturverschiebung muss im Zusammenhang mit der rasanten Entwicklung im Baugewerbe in der ersten Hälfte der 1990er Jahre gesehen werden. Hier erhöhte sich der Anteil des Arbeitnehmerentgeltes von 12,7 Prozent auf 19,4 Prozent (vergleiche dazu die Abbildung). Im Folgenden stieg das Arbeitnehmerentgelt im Verarbeitenden Gewerbe tendenziell an. Der Anteil lag nach 2007 bei rund einem Fünftel und erreichte 2015 mit 21,4 Prozent den höchsten Wert, zuletzt (2019) waren es noch 20,5 Prozent.

Das Balkendiagramm zeigt die Entwicklung des Arbeitnehmerentgeltes je Arbeitnehmer im Freistaat Sachsen von 1991 bis 2019.

Das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer im Verarbeitenden Gewerbe Sachsens war bis 1994, verglichen mit der gesamten Wirtschaft, unterdurchschnittlich. 1995 lag es faktisch im Bereich des Mittelwertes aller Wirtschaftsbereiche, um dann etwas stärker anzusteigen als die andere Wirtschaftsbereiche zusammen. Seither ist das Pro-Kopf-Arbeitnehmerentgelt im Verarbeitenden Gewerbe überdurchschnittlich (vergleiche dazu auch die Abbildung).

Mehr Daten und Fakten zur Bruttowertschöpfung Deutschlands stehen im gemeinschaftlichen Länder-Internetangebot des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) für Sie bereit.

Die Karte zeigt den Anteil der 16 Bundesländer an der Bruttowertschöpfung Deutschlands 1995 und 2019. Der Anteil Sachsens beträgt im Jahresmittel seit 1995 3,7 Prozent. Sachsen liegt in der Kartendarstellung in der Größenklasse von 2 bis unter 5 Prozent.

Der Freistaat Sachsen erbringt seit Mitte der 1990er Jahre im Jahresmittel 3,7 Prozent des Bruttoinlandsproduktes bzw. der Bruttowertschöpfung der Bundesrepublik. Der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes betrug 1995 gut zwei Prozent. Er ist tendenziell gestiegen und lag in den letzten fünf Jahren (2015 bis 2019) bei 3,4 Prozent. Die fünf neuen Flächenländer hatten im gleichen Zeitraum einen Anteil von 8,9 Prozent. Davon entfielen 37,7 Prozent auf den Freistaat Sachsen.

Die Karte zeigt den Anteil der 16 Bundesländer an der Bruttowertschöpfung im Verarbeitenden Gewerbe Deutschlands 1995 und 2019. Der Anteil Sachsens betrug 1995 2,1 Prozent. Er erhöhte sich bis 2019 auf 3,3 Prozent.

Vergleicht man den Anteil des jeweiligen Landes an der Erbringung der gesamtwirtschaftlichen Bruttowertschöpfung mit dem Anteil des Verarbeitenden Gewerbes, so ist der Anteil des Verarbeitenden Gewerbes nicht nur in Sachsen, sondern auch in den anderen vier neuen Flächenländern niedriger.

Mehr Daten und Fakten zur Bruttowertschöpfung Deutschlands stehen im gemeinschaftlichen Länder-Internetangebot des Arbeitskreises Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder (AK VGRdL) für Sie bereit.

Die Karte zeigt den Anteil der 16 Bundesländer an der Zahl der Erwerbstätigen Deutschlands 1995 und 2019. Der Anteil Sachsens betrug 1995 5,3 Prozent und 2019 4,6 Prozent. Dadurch erscheint Sachsen in unterschiedlichen Größenklassen.

Der Anteil des Freistaates Sachsen an der Zahl der Erwerbstätigen Deutschlands insgesamt geht seit Mitte der 1990er Jahre tendenziell zurück. Lag er 1995 noch bei 5,3 Prozent, so waren es in den letzten fünf Jahren (2015 bis 2019) noch 4,6 Prozent. Die fünf neuen Flächenländer hatten im gleichen Zeitraum einen Anteil von 13,5 Prozent, darunter entfiel auf den Freistaat Sachsen ein reichliches  Drittel.

Die Zahl der Erwerbstätigen im Verarbeitenden Gewerbe des Freistaates Sachsen weist dagegen einen steigenden Anteil am Deutschlandwert auf: von 4,1 Prozent 1995 auf zuletzt 4,7 Prozent (seit 2013). Auf die fünf neuen Länder zusammen entfielen in den letzten fünf Jahren (2015 bis 2019) 12,5 Prozent der Erwerbstätigen des Verarbeitenden Gewerbes in Deutschland.

Mehr Daten und Fakten zur Erwerbstätigkeit Deutschlands stehen im gemeinschaftlichen Bund-Länder-Internetangebot des Arbeitskreises Erwerbstätigenrechnung (AK ETR) für Sie bereit.

Auf den Freistaat Sachsen entfielen 2008 4,2 Prozent der Erwerbstätigen im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden Deutschlands, bis 2018 erhöhte sich dieser Anteil auf 6,3 Prozent. Ähnliche Entwicklungen vollzogen sich auch in den »Braunkohleländern« Sachsen-Anhalt und Brandenburg, so dass sich der Anteil der fünf neuen Flächenländer zusammen von 15 Prozent (2008) auf 22 Prozent (2018) erhöhte. Dahinter versteckt sich allerdings eine strukturelle Verschiebung, denn die absoluten Zahlen der Erwerbstätigen in diesem Wirtschaftsabschnitt sind in den fünf neuen Flächenländern nahezu unverändert geblieben. Der Rückgang des Steinkohlebergbaus in Nordrhein-Westfalen bewirkte hier eine Verringerung der Erwerbstätigen im Bergbau und der Gewinnung von Steinen und Erden von 2008 zu 2018 um rund 20 000 Personen bzw. 62 Prozent. Dadurch erhöhte sich die relative Bedeutung des Freistaates Sachsen.

Der Freistaat Sachsen bietet sowohl Personen mit Wohnort in Sachsen als auch in anderen Ländern Arbeitsplätze. Im Gegenzug pendelt ein Teil der in Sachsen Wohnenden zu Arbeitsorten in andere Länder. Am 30. Juni 2019 waren unter den 128 455 nach Sachsen einpendelnden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 24 308 Personen, die im Verarbeitenden Gewerbe tätig waren. Das entspricht einem Anteil von fast 19 Prozent. Unter den insgesamt 140 583 Auspendlern waren 25 838 Personen bzw. 18,4 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe der anderen Länder beschäftigt. Der Pendlersaldo des Verarbeitenden Gewerbes wies folglich einen Auspendlerüberschuss von 1 530 Personen auf.

Die engsten Verflechtungen auf dem Feld des Verarbeitenden Gewerbes bestehen zu den unmittelbar benachbarten Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg (jeweils mit einem Einpendlerüberschuss) und Bayern (mit einem deutlichen Auspendlerüberschuss). Näheres vergleiche die Datentabelle zum Download sowie die folgenden Karten.

Die linke Karte zeigt die Herkunftsgebiete der Einpendler (sozialversicherungspflichtig Beschäftigte im Verarbeitenden  Gewerbe mit Arbeitsort in Sachsen). Die rechte Karte analog die Zielgebiete der Auspendler.

Der Freistaat Sachsen bietet sowohl Personen mit Wohnort in Sachsen als auch in anderen Ländern Arbeitsplätze. Im Gegenzug pendelt ein Teil der in Sachsen Wohnenden zu Arbeitsorten in andere Länder. Am 30. Juni 2019 waren unter den 128 455 nach Sachsen einpendelnden sozialversicherungspflichtig Beschäftigten 24 308 Personen, die im Verarbeitenden Gewerbe tätig waren. Das entspricht einem Anteil von fast 19 Prozent. Unter den insgesamt 140 583 Auspendlern waren 25 838 Personen bzw. 18,4 Prozent im Verarbeitenden Gewerbe der anderen Länder beschäftigt. Der Pendlersaldo des Verarbeitenden Gewerbes wies folglich einen Auspendlerüberschuss von 1 530 Personen auf.

Die Karte zeigt den Pendlersaldo der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten des Verarbeitenden Gewerbes zwischen Sachsen und den anderen Bundesländern. Einen Einpendlerüberschuss hat Sachsen mit seinen Nachbarn Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg.

Die engsten Verflechtungen auf dem Feld des Verarbeitenden Gewerbes bestehen zu den unmittelbar benachbarten Bundesländern Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg (jeweils mit einem Einpendlerüberschuss) und Bayern (mit einem deutlichen Auspendlerüberschuss).

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