Zu- und Fortzüge
Wanderungsaustausch über Gemeindegrenzen
Im deutschen Teil der Euroregion Neisse-Nisa-Nysa (ERN) lag die Zahl der Zuzüge über die Gemeindegrenzen 2020 im Vergleich zu 1991 um 45 Prozent höher. Verglichen mit 1995, als die Zahl der Zuzüge überdurchschnittlich hoch war, ist jedoch ein Rückgang um etwa 20 Prozent zu verzeichnen. Die Zahl der Fortzüge über die Gemeindegrenzen war in den letzten Jahren rückläufig. Im Vergleich zu 1991 wurden 2020 ein Fünftel weniger registriert. Der Frauenanteil bei den Zu- und Fortzügen schwankte in den betrachteten Jahren nur gering und war 2020 im Vergleich zu 1991 genauso hoch und lag bei 48 Prozent.
Im polnischen Teil der ERN lag die Zahl sowohl der Zu- als auch der Fortzüge über die Gemeindegrenzen 2020 im Vergleich zu 1991 mehr als 30 Prozent niedriger. Der Anteil der Frauen sowohl bei Zu- als auch bei Fortzügen lag 2020 mit 53 Prozent etwas höher als bei den Männern. Auch hier schwankte der Anteil wenig und lag in allen betrachteten Jahren über 52 Prozent.
Im tschechischen Teil hat die Zahl der Zu- und Fortzüge über die Gemeindegrenzen im Gegensatz zum polnischen und deutschen Teil zugenommen. Verglichen mit 1991 gab es bei den Zuzügen 2020 einen Zuwachs um 17 und bei den Fortzügen um 25 Prozent. Ähnlich wie im polnischen Teil lag der Anteil der Frauen 2020 bei den Zuzügen leicht über dem der Männer und betrug 51 Prozent. Bei den Fortzügen war die Verteilung paritätisch.
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Erläuterungen und Definitionen
Bitte beachten Sie gegebenenfalls die Erläuterungen zu den Unterschieden bei den Ländern unter den Tabellen und Abbildungen.
Weitere Definitionen und methodische Hinweise finden Sie im Lexikon Statisitk - Definitionen der Grundbegriffe und methodische Erläuterungen der deutschen, polnischen und tschechischen Statistik
Definitionen (für den deutschen Teil) finden Sie auch in unserem Glossar.
Wanderungsaustausch über Kreisgrenzen
Nachdem die deutschen Kreise in der ERN in den Jahren 2000 bis 2010 Bevölkerungseinbußen durch einen Überschuss an Fortzügen hinnehmen mussten, gab es in den betrachteten Jahren 2015 und 2020 wieder einen Überschuss an Zuzügen. Im Vergleich zu 1991 mit einem Überschuss an Fortzügen von reichlich 12 400 war 2020 ein Überschuss an Zuzügen von etwas über 2 000 zu verzeichnen. Die Zahl der Fortzüge über die Kreisgrenzen verringerte sich 2020 im Vergleich zu 1991 um rund 40 Prozent und die Zuzüge stiegen in den Vergleichsjahren um fast drei Viertel an. Der Frauenanteil lag im Vergleich zu 1991 bei den Zuzügen etwas höher und bei den Fortzügen geringfügig niedriger jedoch immer unter 50 Prozent.
In den polnischen Kreisen überwogen in den früheren Jahren die Fortzüge über die Kreisgrenzen, jedoch auf einem niedrigeren Niveau. In allen betrachteten Jahren führte das zu einem negativen Bevölkerungssaldo. Sowohl bei den Zuzügen als auch bei den Fortzügen liegt der Frauenanteil bei 51 Prozent und mehr.
Für die tschechischen Kreise konnte bis 2015 ein z. T. nur geringer Überschuss an Zuzügen über die Kreisgrenzen verbucht werden. Im Jahr 2020 lag die Zahl der Fortzüge über die Kreisgrenzen dagegen deutlich über der Zahl der Zuzüge. Der Frauenanteil betrug 2020 bei Zuzügen knapp 50 und bei Fortzügen 47 Prozent. In den vorherigen Jahren waren es fast immer über 50 Prozent.
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Wanderungsaustausch mit dem Ausland
Die Zahl der Zu- und Fortzüge aus der ERN ins bzw. aus dem Ausland war in den Jahren seit 1991 einigen Schwankungen unterworfen. Sie resultieren aus den Unterschieden bei den Wanderungsgewinnen bzw. ‑verlusten in den einzelnen Teilen der ERN.
Im tschechischen Teil waren in allen Vergleichsjahren durchweg und besonders 2015 und 2020 Wanderungsgewinne aus dem Ausland zu verzeichnen. Der polnische Teil wies, bis auf das Jahr 2020 mit einem minimalen Gewinn, geringe Wanderungsverluste auf. Im deutschen Teil traten Wanderungsgewinne aus dem Ausland von maximal rund 4 000 bis zu Verlusten von rund 600 Personen auf.
In allen drei Teilen der ERN zogen 2020 mehr Männer als Frauen aus dem Ausland zu. Bei den Fortzügen ins Ausland dominierten im deutschen und tschechischen Teil die Männer. Der Frauenanteil lag hier bei 30 bzw. 34 Prozent. Anders im polnischen Teil, wo mit 55 Prozent die Frauen in der Mehrzahl waren.
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